Medienmagazin vom 13.05.2017

Gesamt-PodCast


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[00:00] INTRO: Joachim Kaiser | [02:50] IRT | [13:18] Fachtagung HBS-OBS (1) Transparenz | [20:41] Fachtagung HBS-OBS (2) Glaubwuerdigkeit; funk | [31:44] re:publica 17 | [34:20] Gunter Dueck | [38:10] Bonus: Fortsetzung Gunter Dueck


INTRO: Musik- und Literaturkritiker gestorben: Joachim Kaiser (1928–2017)
O-Ton: Joachim Kaiser, Frank Schirrmacher
Quelle: Dankesrede zur Journalistenpreisverleihung 2014 für das Lebenswerk

1. Kein Interesse an Erlösen? Skandal bei der ARD/ZDF-Techniktochter IRT
Es geht um einen dreistelligen Millionenbetrag und die Frage, ob Techniker einem ehemaligen Mitarbeiter blind vertraut haben: Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Patentanwalt, der bei der Vermarktung der Entwicklungen helfen sollte, dabei aber über Jahre einen Großteil der Erlöse in eine eigene Firma umgeleitet haben soll. Wie konnte das so lange unentdeckt bleiben?
Studiogespräch mit O-Tönen von:
* Albrecht Hesse, Justiziar Bayerischer Rundfunk – Sitzanstalt IRT
* Klaus Ott, Investigativ-Reporter „Süddeutsche Zeitung“
* Prof. Dr. Karola Wille, ARD-Vorsitzende, mdr-Intendantin
Autor: Daniel Bouhs (live)

2. Öffentlich-rechtliche Medien im (digitalen) Wandel – Daseinsvorsorge für liberale Öffentlichkeit
Eine siebenstündige Fachtagung in der Heinrich-Böll-Stiftung (11.05.2017) beleuchtete den Stellenwert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Interviews mit
* Jörg Langer, Medienforscher, Langer Media, research & consulting
* Prof. Elmar Brähler, Universität Leipzig
* Florian Hager, ARD/ZDF-Programmgeschäftsführer „funk“

— Nur Inforadio —
3. Streit und Umarmung – Google nach 2 Jahren Digital News Initiative
Das Landgericht Berlin hat die Entscheidung zum Rechtsstreit einer Verwertungsgesellschaft gegen Google zur Durchsetzung von Ansprüchen auf Basis des Leistungsschutzrechts vertagt und holt Auskünfte beim EuGH ein.
O-Ton:
* Dr. Ralf Bremer, Leiter Politische PR, Unternehmenssprecher, Google Deutschland Berlin
Währenddessen wird die Digital News Initiative (DNI) zwei Jahre alt mit der Google finanziell digitalen Journalismus (insgesamt 150 Mio Euro) fördert.
Interviews mit:
* Gerrit Rabenstein, Head Strategic Partnerships News & Magazines DACH
* Isabelle Sonnenfeld, Leiterin Google News Lab DACH

4. Nachlese #re:publica 17/MediaConvention
Interview mit Gunter Dueck, Mathematiker, Buchautor, Vortragsredner re:publica 17 über das „Erdöl des 21. Jahrhunderts“ die Aufmerksamkeit und mehr

PodCast-Bonus:
Fortsetzung: Interview Gunter Dueck

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10 thoughts on “Medienmagazin vom 13.05.2017

  1. Ich glaube nicht das es daran liegt das unsere ÖR „transparenter“ sein müssen. Wenn RTL um 100 Millionen betrogen würde wäre das auch in den Nachrichten. (Strafanzeige müsste ja gestellt werden) Genauso ist das mit den ganzen anderen Behörden und Firmen die mit öffentlichen Geldern arbeiten. Dort gibt es so was in diesem Ausmaß und Häufigkeit eben nicht. Ich denke auch das es viele Menschen gibt die eben den Eindruck haben das bei unseren ÖR was falsch läuft und dies trägt dazu bei das die Akzeptanz abnimmt. Ob es wirklich so ist oder auch nicht… das kann man nicht beweisen.
    Das Beispiel mit dem Kaufhaus passt irgendwie nicht. Es waren ja keine Kunden die was geklaut haben sondern (ÖR) Mitarbeiter die Betrogen/Veruntreut haben. Also um bei ihren Beispiel zu bleiben. Da haben einzelne Mitarbeiter im Kaufhaus falsche Rechnungen ausgestellt und abgerechnet oder haben im Feierabend dort Fernseher geklaut. Jahrelang ist es im Kaufhaus nicht aufgefallen bis irgendwelche Kunden gefragt haben wo denn die ganzen Fernseher sind oder das ihre Rechnungen falsch sind. Deshalb müssen jetzt die MITARBEITER immer kontrolliert werden… nicht die Kunden. Das ist ein wichtiger Unterschied.
    Bei einem privaten Kaufhaus wäre so was nicht möglich gewesen da dort genau geschaut worden wäre das die Kasse und der Gewinn stimmt.

  2. Ich wollte kein Mitgefühl erregen, sondern den Zusammenhang zwischen Kontrolle und Arbeitsfähigkeit darstellen. Wenn die Kontrollen zur Behinderung werden, stimmt die Ballance nicht. In einem Kaufhaus jeden Käufer mit je einem Detektiv zu begleiten, würde Diebstahl sehr stark reduzieren. Da würde nur niemand mehr einkaufen wollen, bzw. die Überwachungskosten wären in keinem Verhältnis zum Umsatz. Dass Sie den Eindruck haben, bei den Öffis würde mehr schief laufen, kann auch daran liegen, dass sie transparenter sein müssen. Kann. Ich bin nicht spezialisiert auf Kriminalität in Massenmedien. Ihre Bedenken wegen der unübersichtlichen Verschachtelung der Tochterfirmen, kann ich gern mal bei passender Gelegenheit vorbringen.

  3. Natürlich ist es nicht DIE Lösung aber man kann sich schon überlegen ob man SOVIELE Beteiligungen wirklich braucht. Das ist völlig intransparent und in sich verschachtelt das keiner Durchblickt. Das dort leichter Veruntreuung möglich ist… ist doch klar!
    Ich glaube auch nicht das eine Enkelfirma die über drei Ecken von drei verschiedenen ÖR Anstalten gehalten wird so toll im System integriert ist. Man muss ja nicht alle Beteiligungen auflösen aber mal hingehen, sich alle ansehen und überlegen… brauchen wir sie wirklich alle.
    Ich glaube auch das weniger Beteiligungen gut für den Wettbewerb wären, für die Produktionsvergabe an freie Produzenten und für ein Vielfälltigeres Programm.
    Hier ist auch ein schöner Artikel über die Beteiligungen wenn es interessiert…
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/oeffentlich-rechtliche-mit-fragwuerdigen-strukturen-13727340.html

    „Aber beispielsweise die Konstruktion, über die der NDR beziehungsweise seine hundertprozentige Tochter NDR media GmbH als Holding zu hundert Prozent an Studio Hamburg beteiligt ist, das seinerseits zu 51 Prozent an doclights beteiligt sei, diese wiederum zu hundert Prozent an der
    Riverside Entertainment GmbH und zu 25 Prozent an Gruppe 5 Filmproduktionen – die beiden Letzteren wiederum auf der anderen Seite von der hundertprozentigen ZDF-Tochter ZDF Enterprises gehalten würden –, das sei dann eindeutig ein „closed job“: Inzucht und jeder öffentlichen Kontrolle entzogen.“

  4. Natürlich kann man Kontrolle immer überlisten wenn man will. Wenn ich mir aber die Skandale der ÖR konkret ansehe und ihre Häufigkeit dann habe ich schon den Eindruck das bei den ÖR was falsch läuft. Man hat schon den Eindruck das es bei den ÖR eben sehr leicht geht. Der KIKA Skandal ist da ein Paradebeispiel.
    Vieleicht eben weil das Geld immer fließt und man es ausgeben muss…
    Besonders Lustig ist es wenn die ÖR immer jammern das sie soviel sparen müssen und kein Geld haben aber ihnen nie auffällt wenn Millionenbeiträge veruntreut werden.

    Natürlich ist es Blöde für die Arbeit wenn die Bürokratie hochgefahren wird aber das hat man sich selber zuzuschreiben. Genauso wie mit den Product Placement Regeln wo man ja in der Vergangenheit Drehbücher nach den Wünschen der Fimrenkunden geschrieben hat. Da hält sich mein Mitgefühl in Grenzen.
    Wenn man sowas nicht will dann braucht man eine gute interne und externe Kontrolle die solche Veruntreuungen so gut wie möglich verhindert. Bei unseren ÖR würde auch mehr Transparenz helfen. Wo Ausgaben Transparent sind gibt es eine stärkere Öffentliche Kontrolle und Veruntreuung fällt schwerer.

  5. Der Prozess in den USA war tatsächlich der Impuls für die Nachforschungen. Soweit ich es überblicke, sind diese aber im IRT selbst gemacht worden und nicht durch investigative Journalisten z. B. Ich glaube, dass jegliche Kontrolle Schwachstellen hat. Egal ob privatwirtschaftlich oder öffentlich. Kriminelle Energie findet Lücken. Womit ich nicht sagen will, dass man Kontrolle nicht optimieren könnte. Es gibt aber Situationen, bei denen Kontrolle kontraproduktiv wird, wie jetzt beim mdr. Durch den KiKa-Skandal ist die Bürokratie extrem hochgefahren worden. Es braucht mehr Unterschriften und Genehmigungswege. Journalistische Arbeit lebt aber auch von schnelle Entscheidungen und auch Entlohnungen. Die durchschnittliche Dauer von der Ablieferung bis zur Bezahlung braucht für freie Mitarbeiter rund 8 Wochen. Mitunter sind es sogar 5 Monate.

  6. Ich verstehe die Kritik. Aber das Outsourcing ist nach meiner Beobachtung auch nicht DIE Lösung. Das führt zu einer Entfremdung, Beliebigkeit bei den Formaten und auch zu einer schlechten Bezahlung. Darüber kann man Romane schreiben, letztlich ist das ein Prozess aus Kritik, Kontrolle und Mehrheitsentscheidungen von vielen. Bei so einem komplexen System wie den Rundfunk in Deutschland, gibt es vermutlich nicht die „goldene“ Lösung.

  7. In dem Zusammenhang sollte man sich überlegen und Diskutieren ob unsere Ör unbedingt soviele privaten Beteiligungen braucht oder ob man auch mit weniger auskommen könnte. Alleine die ARD hat ja über 200 Beteiligungen, Tochterfirmen, Enkelfirmen, etc. Das das alles natürlich schwer zu kontrollieren. Die Rundfunkräte sind dem überhaupt nicht gewachsen und die Rechnungshöfe habe nicht die Kapazität das alles immer zu kontrollieren… Wenn Sie es überhaupt dürfen. Beim IRT war die letzte Kontrolle vom Rechnungshof ja vor 10 Jahren… In wievielen Jahren sie das nächste mal dran gewesen wäre weiß ich nicht.
    Wenn man weniger Tochterfirmen hätte könnte man diese besser kontrollieren.

  8. Soweit ich es gelesen habe kam es bei einem Prozess in den USA raus.
    Natürlich passiert es auch anderswo… Aber es geht ja bei den Ör am Schluss um Öffentliche Gelder… Das ist der Punkt. Außerdem geht es darum ob die Ör genug Sorgfalt walten lassen was ihre Finanzen angeht und wie effektiv ihre interne Kontrolle ist.

    Wenn ich dann noch in Interviews lese von Ör Mitarbeitern das unsere Ör die am besten Kontrollierten Unternehmen der Welt seien dann Zweifel ich am Realitätssinn dieser Leute und am Willen etwas zu verbessern..

  9. Es ist doch keine Überraschung das bei den ÖR Gelder veruntreut wird. Einfach mal die letzten Skandale ansehen was dort schon passiert ist. Und immer hat die interne Kontrolle der ÖR nichts entdeckt und diese Skandale sind nur von außen aufgedeckt wurden.Ich kann mir auch vorstellen das bei den dutzenden von Tochterfirmen und Beteiligungen der ÖR auch vieles zu Ungunsten der Beitragszahler geschieht . Man braucht ja auch keine Angst zu haben das intern was aufgedeckt wird.
    Leider ändert sich nichts… und nächstes Jahr haben wir einen neuen Skandal und die Intendanten sind wieder verwundert wie das passieren konnte.

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