Medienmagazin vom 27.01.2018

Gesamt-PodCast:


Download (verlinkte Audio-Quelle bis zum 27.01.2019: rbb, radioeins)

[00:00] INTRO: #metoo | [02:00] Cottbus und die Medien | [14:26] Vor Neuformulierung des Telemedienauftrags | [20:33] Digital Arabia Network | [29:31] DAB+ | [38:13] Bonus: #r1MM 26.01.2008: Rundfunkgebühr/DAB | [49:54] Werbeverbot für Öffis? | [58:29] ZDF-Jahres-PK | [1:10:58] Demoskopie


INTRO: SR-Taskforce nach Vorwürfen gegen Regisseur Dieter Wedel
SR-Intendant Thomas Kleist hat eine kleine Reporter-Rechercheeinheit ins Leben gerufen, nachdem der SR durch Recherchen des “Zeit-Magazins” konfrontiert wurde, nach denen Regisseurs Dieter Wedel seine berufliche Machtposition sexuell ausgenutzt haben soll, um sich an jungen Frauen zu vergehen, sie zu misshandeln und zu demütigen. Dieses Thema soll auch auf die Tagesordnung der ARD-IntendantInnen-Sitzung im Februar gesetzt werden.
O-Töne:
* Andrea L’Arronge, Schauspielerin
* Thomas Kleist, SR-Intendant
(Quelle: “Medienwelt”, SR2-Kulturradio, 27.01.2018, 15:20 Uhr)

1. Nach Cottbus: Journalismus im Hotspot der Fremdenfeindlichkeit
Zusammenfassender Bericht über Vertrauensverlust in Medien, Berichterstattungsfehler, Aggressivität gegenüber Journalisten, Personenschutz für Journalisten und Reaktionen bei Politik, Bevölkerung und rbb in dieser Woche nach einer Serie von Auseinandersetzungen zwischen Einheimischen und Ausländern in Cottbus
Studiogespräch mit O-Tönen:
* Olaf Sundermeyer, rbb-Journalist
* Birgit Bessin, stellvertretende Landesvorsitzende der AfD Brandenburg
* Andreas Kalbitz, Landesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der AfD Brandenburg
Autorin: Amelie Ernst (live)

2. Medienpolitik: Vor der Neuformulierung des Telemedienauftrags
Am 1. Februar erwartet man im Kreise der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten neue Entscheidungen bei der Frage, wieviel Text ist künftig ARD/ZDF und Deutschlandradio im Netz gestattet und wie lang können Sendungen im Netz vorgehalten werden.
Interview mit Björn Böhning, Staatssekretär, Chef der Senatskanzlei Berlin

3. Digital Arabia Network – bald re:publica Arabia?
Die arabische Welt befindet sich in einem Umbruch, der in den meisten Ländern kaum demokratische Strukturen erkennen lässt und die mangelhafte Ökonomie zu wenig und zu langsam transformiert. Zugleich gibt es in der Region eine Vielzahl von sozialen und wirtschaftlichen Entrepreneuren, die auch mit Mitteln der Digitalisierung versuchen, eigene Lösungen zu entwickeln. In diesem Spannungsverhältnis findet seit Freitag ein Ableger der Netzkonferenz re:publica in Beirut statt: “Digital Arabia Network (#DAN ) Launching Event Beirut”
Telefoninterview mit Prof. Dr. Dr. Ayad Al-Ani, Associate Researcher Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft gGmbH, einer der Initiatoren dieser Konferenz (live)

4. Wie weiter mit dem DAB+Digitalradio?
Warum gibt es trotz einer breiten Auswahl von Empfangsgeräten mit DAB+ im Handel bislang nur ein einziges Smartphone-Modell mit DAB+? Das ist allerdings inzwischen ein Auslaufmodell. Der Konzern Samsung hat Tests mit DAB+ eingestellt und will bei seinen künftigen Top-Smartphones wie dem geplanten Galaxy S9 den UKW-Chip aktivieren. Zwar kann man auf allen Smartphones Radioprogramme per Internet hören. Das aber ist in der Regel nicht nur eine kostspielige Variante, mobil Radio zu hören: Da das Smartphone immer mehr zum universellen Medienkonsum-Gerät wird, ergeben sich Probleme mit dem Rundfunkrecht und des Datenschutzes, wenn Radio dort ausschließlich per Online-Streams verfügbar ist.
Leitungsgespräch mit O-Ton von:
* Rolf Schwartmann, Staats- und Medienrechtler, Köln
Autor: Klaus Golbach (live)

PodCast-Bonus: #r1MM 26.01.2008
Intro: ARD zur KEF-Bericht
O-Ton: Fritz Raff, SR-Intendant und ARD-Vorsitzender

1. Wie die neue Rundfunkgebühr gefunden wurde
Interview mit Horst Bachmann, Vorsitzender der KEF und Reaktionen von MP Kurt Beck, Vorsitzender der Rundfunkländerkommission
Statement Ernst Elitz, Deutschlandradio-Intendant

2. Vorbild Frankreich? – SPD will Werbeverbot für öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Interview mit Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Medienkommission beim SPD-Parteivorstand

3. Wie das ZDF mit Rundfunkgebührerhöhung und möglichem Werbeverbot umgeht
Bericht von der ZDF-Jahrespressekonferenz, Hamburg (25.01.2008)
Studiogespräch mit O-Tönen:
* Markus Schächter, ZDF-Intendant
* Thomas Bellut, ZDF-Programmdirektor
* Nikolaus Brender, ZDF-Chefredakteur
Autor: Werner Lange (live)

4. Demoskopie: der repräsentative Bürger?
Wie Medien und Meinungsforscher Wahlen und die öffentliche Meinung beeinflussen. Wie sieht das jetzt aus vor den Landtagswahlen und auch bei den US-Wahlen?
Studiogespräch mit O-Tönen:
* Jörg Schönenborn, WDR-Chefredakteur
* Michael Spreng, Politikerberater
* Michael Konken, DJV-Vorsitzender
Autor: Michael Meyer








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2 thoughts on “Medienmagazin vom 27.01.2018

  1. @Thomas K. Ich sehe das ähnlich, habe ja selbst noch bei DT64 Veto moderiert, wo alle politischen Strömungen am Tisch vertreten waren z. B. auch die JN, die Jugendorganisation der NPD. Der „Dialog“ der Wendezeit, das Streiten lernen, war eine interessante Zeit. Der produktive Streit ist leider tot. Zur Zeit ist er maximal ein statementartiger Austausch von festen Standpunkten. Ja, schwierig. Auch, sich den Mediensäuen entgegen zu stellen. Natürlich ist Cottbus noch Cottbus mit allen Problemen, wenn radioeins oder der rbb zum nächsten Brennpunkt schaltet. Ich habe das Gefühl, es passiert gerade zu viel. Syrien/Türkei, Trump, Nahost, Nordkorea, Brexit, EU-Krise, Regierungsbildung … Das soll keine Entschuldigung sein. Ich sehe nur keine Lösung. Im Moment.

  2. „Cottbus und die Medien“: Amelie Ernst hat ihre Sicht durchaus sehr engagiert, aber nach meinem Empfinden (leider) auch sehr unreflektiert und in Teilen überheblich dargestellt. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses gelegentliche, „Hot-Spot“-bezogene Aufkreuzen an Orten im Sendegebiet, die man sonst ignoriert oder nur mit „spitzen Fingern“ anfasst, Authentizität bzw. Bindung fördert. Wenn viele Ostdeutsche sich von Politik und Medien resigniert und frustiert abwenden, dann doch in erster Linie, weil sie das Gefühl haben, man berichte nur über sie (wie über Affen im Zoo) und nicht mit ihnen oder gar für sie.
    Das soll den Hang nach falschen Lösungen oder falschen Führern keineswegs rechtfertigen (im Gegenteil), aber auf fehlende, dauerhafte bzw. authentische Debatten und eine ebenfalls fehlende emanzipatorische Debattenkultur hinweisen. Wenn die größte Sorge des RBB die ist, das Fernsehprogramm noch stärker für den urbanen Typus „Bobo Hipster“ auszurichten (mein Eindruck von Aussagen im Medienmagazin 7.1.2018), hat man „den Schuss nicht gehört“.
    DT 64 hatte einst „Veto“ (und vieles andere, wo Hörerinnen/Hörer sich auf Augenhöhe behandelt fühlten), das ORB-Fernsehen einst „Vor Ort“, in dem – auch wenn es um scheinbar kleinteilige Themen ging – Streitkultur und Emanzipation gelebt wurden. Wer die gesellschaftlichen Verwerfungen im Osten (wo sie nun einmal am stärksten vorhanden sind) verstehen will, muss auch das Lebensgefühl einholen. Andreas Rausch, RBB-Redaktionsleiter in Cottbus und gebürtiger Lausitzer, hat hierzu aus meiner Sicht Erhebliches beigetragen. Irritierend andererseits, wenn er, zwar freundlich, nett, total korrekt und auch per Du, von Thadeusz quasi wie ein Laufbursche kurz abgeholt wird, aber nicht mitdiskutieren darf. Das bleibt natürlich den „westdeutschen Beobachtern“ vorbehalten, die natürlich die Alleinigen sind, die wissen wie der Osten tickt…Sorry, lieber RBB, wer so sein Sendegebiet reflektiert, darf sich über das Ergebnis (Entfremdung, falsche Vorwürfe) auch nicht so richtig wundern.

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