Meyer-Lucht, Robin

Robin Meyer-Lucht | Foto: © Stephan Röhl
Robin Meyer-Lucht | Foto: © Stephan Röhl

Das Foto des Fotografen Stephan Röhl zeigt den Medienwissenschaftler und carta.info-Gründer Robin Meyer-Lucht rund eine Woche vor seinem Tod. Man ist versucht in der Momentaufnahme Anhaltspunkte zu entdecken, die uns vielleicht erklären, was passiert sein könnte. Warum er zunächst verschwunden war, per Internet die Suche erfolglos blieb und dann eine twitter-Meldung nur noch seinen Tod bestätigte.

Ohne Sterbedatum und Todesursache. Als würde das etwas ändern. Aber so sind wir es im Normalfall gewöhnt. Alles hat ein Ende und Ordnung muss schon sein.

Sieht so jemand aus, der einfach normal stirbt? Mit 38 Jahren?

Was wusste ich über ihn? Wir sind uns mehrmals dienstlich begegnet. Freundlich, respektvoll. Ich half mal mit einem Foto aus. Eine Interviewanfrage zum Dreistufentest bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten lehnte er ab. Vielleicht mochte er Interviews nicht. Denn meinungsstark war er auf jeden Fall. Das machte ihm auch Gegner. Z. B. in der ARD.

Hätte ich hartnäckiger bleiben sollen, damit ich etwas zum Erinnerungs-Mosaik beitragen kann? Wenigstens die Stimme? Aber mache ich Interviews, damit man etwas zum Tod im Radio spielen kann?

Und dennoch will ich, nun da er nicht mehr da ist, ein Interview hier ins Archiv stellen. Es ist ein eher kleiner Schnipsel, der unter diesen Umständen kostbar geworden ist. Kollegin Vera Linß stellt ihn zur Verfügung. Das Thema ist eigentlich nicht mehr wichtig. Was ist schon google One Pass gegen den Tod eines Menschen?


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