Griechenland: Medialer Umgang mit Rechtsparteien

„Skandal! Skandal!“

Eleni Klotsikas
Eleni Klotsikas

Rechte Parteien sind in den letzten Jahren in vielen Ländern Europas ins Parlament eingezogen. Eine neue Situation hat sich dadurch nicht nur für die Demokratie, sondern auch für die Medien ergeben. Wie sollen Medien mit populistischen Aussagen rechtsextremer Politiker umgehen? Sie sind mit dem Dilemma konfrontiert, ihnen bei Integration in die Debatte ein Forum für ihre oft populistische Hetze zu bieten. Auf der anderen Seite kann man sie auch schwer ignorieren. Vor allem dann nicht, wenn sie stark im Parlament vertreten sind.

In Griechenland gibt es die Besonderheit, dass drei Abgeordnete der rechtsradikalen Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte), darunter der Partei-Chef, im Gefängnis sitzen. Ihnen wird vorgeworfen, Mitglieder einer kriminellen Organisation zu sein und den Mord an dem antifaschistischen Rapper Pavlos Fissas angeordnet zu haben. Der Prozess wird noch erwartet. Medien ächten die Partei öffentlich. Der Goldenen Morgenröte spielt dies in die Hände, denn die Partei hat sich von Anfang an als Opfer einer Medienhetze inszeniert. Die Umfragewerte bleiben trotz allem stabil.


Download (verlinkte Audio-Quelle: rbb, radioeins)

Wer: Eleni Klotsikas, Medienjournalistin
Was: Studiogespräch mit O-Tönen:
* Ohrfeige von Elias Kasidiaris von der Chrysi Avgi im griechischen TV (siehe unten)
* Manos Matsaganis, Professor an der Universität Athen
* Proteste vor dem Sender Mega TV
Wo: radioeins-Sendestudio, Medienstadt, Potsdam-Babelsberg
Wann: im rbb-Medienmagazin am 23.11.2013/18:18 auf radioeins und in gekürzter Fassung am 24.11.2013 im Inforadio

Vgl.:
Hintergründe über den Aufstieg der Goldenen Morgenröte beschreiben Manos Matsaganis und Aristos Doxiadis in einem exzellenten Artikel im Sammelband „Populist Fantasies: European revolts in context“, unter Creative Commons herausgegeben vom britischen Think Tank Counterpoint.

* Ohrfeige im griechischen Fernsehen

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* Proteste vor dem Sender Mega TV

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(Foto: © Jörg Wagner)


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