Das rundshow-Experiment

Wir sind das Netz

rundshow Nr. 1 #notizblock 14.05.2012 – Premiere

Plus:
* die Sendung war nun endlich das erste Mal onair. Über TV und mit dem Web.
Für einen konventionellen Fernsehtanker ein Kraftakt. Der hat sich gelohnt. Weil ohne trial and error wird man sich nicht entwickeln. Das Experimentierfeld Drittes Programm wurde in den letzten Jahren generell nicht mehr sooft beackert, wie in den Anfängen. Dem Perfektionsgedanken der zu Vollprogrammen umgestrickten Regionalsender geschuldet
* transparenter Prozess z. B. der Themenfindung
* jetzt werden auch die Macher wissen, wo sie sich beim Trockentraining verrechnet haben
* wir dürfen beim Optimieren zusehen

Minus:
* das timing stimmte nicht – zu viele verschiedene Elemente, die nicht Tempo bringen, sondern Chaos #gottschalkliveeffekt
* Comedy-Elemente sind verzichtbar (Der gespielte Witz im Fahrstuhl, Bademantel)
* die Doppelmoderation ist eine aufgesplittete Einzelmoderation – unklar die Rollenverteilung. Wer ist hier der Sidekick? Oder gibt es ihn gar nicht?
* Warum wurde Fiene vorgestellt und Gutjahr nicht? Gutjahr ist zwar BR-Moderator, aber hauptsächlich bekannt als seriöser Schlips-Träger mit Moderatorenkärtchen
* Skype und google+Hangout bringen leider altbekannte Delay-Effekte = Verzögerungen und Verständigungsprobleme. Daher sollte der Einsatz dosierter sein.
* wer ist wer und warum ist er jetzt gerade in der Skypeleitung, Zufalls-Menschen? Bestellte?
* die Rundschau-Nachrichten sind ein Fremdkörper
* die Applaus-App + der WWW-TED blieben in ihrer Absicht/Funktion für TV-Zuschauer unklar
* Rückkanal zwar da, aber noch ohne Effekt
* Seltsam: Y-Titty wirken im Web lustiger – TV doch das Hochglanzmedium?

Fazit:
Weitermachen!


rundshow Nr. 2 #notizblock 15.05.2012 – Facebook

Plus:
* das Chaos ist ausgeblieben
* keine Hektik, keine Kompromisse
* klarere Struktur
* toller Studiogast
* sehr gute und vor allem schnelle Reaktion Handy-Video von @tknuewer vom Fußball
* Sixtus bereichert die rundshow, passt rein
* Rundschau ist nicht mehr Bestandteil der rundshow. Der Bruch war zu groß. Sehr schnelle und gute Entscheidung.
* Gutjahr und Fiene nicht mehr so unter Premierendruck
* Bademantel-Lift-Gag nicht mehr ganz so peinlich 😉

Minus:
* verpasste Chance: aktuelle Reaktion durch Fußball-Eklat via Handyvideo zu ergänzen mit Hangout-Schnell-Umfrage. Fußball war gerade DER Aufreger.
* trotz des guten Zusammenspiels von Gutjahr und Fiene ist der Sinn einer Doppelmoderation noch nicht klarer geworden
* Thema Facebook hätte bei allem Contra auch ein Pro vertragen (Moderatorenrolle, wenn schon kein freiwilliger Gesprächspartner)
* Zielgruppendefinition der #rundshow bleibt weiterhin im Dunkeln: Insider?
* Y-Titty wird leider nicht besser, daher Philipp Waluli engagieren!
*Beifall- bzw. Buh-Funktion ist immer noch nicht klar. Hätte theoretisch der Studiogast bei Buh geschwiegen?

Fazit:
Der richtige Weg!

Vgl.: Best of #rundshow 2

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rundshow Nr. 3 #notizblock 16.05.2012 – Fußball

Plus:
* Die Nachrichtensendung „Rundschau“ ist nach Platzierung INNERHALB der Sendung (14.05.2012), NACH der Sendung (15.05.2012), nun offenbar auf der Idealposition VOR der rundshow angekommen. Oder man nimmt das Wechseln als Runninggag „Heute hier, morgen dort – Lasst Euch überraschen“
* der Fußballeklat kam für den Vortag zu plötzlich, gute Wahl ihn am Folgetag fundiert zum Tagesthema zu machen
* das gute, alte Telefon (hier mit Wählscheibe) ist keineswegs Oldfashion und klingt auch in einer www-Sendung sehr gut
* sehr fließender, natürlicher Wechsel zwischen den Info-Quellen: Skype, Telefon, iPad, Zuspieler, Hauptscreen, Studiogast
* sehr gute Lösung mit Y-Titty nur im Netz
* Verzicht auf Putzfrau im Bild erst nach Grübeln über Sendung aufgefallen
* Inhaltlich ausreichend erschöpfende Themenbehandlung, kein Gefühl der Oberflächlichkeit
* KMH war sehr gute Wahl (habe „Reichsparteitag“-Frage nicht vermisst)

Minus:
* Buh-/Jubel-App noch nicht überzeugend, zumal wenn bei schlechtem Skype-Ton gebuht wird
* Stichwortleiste in der Verlaufskurve bei Jubel und Buh wäre hilfreich
* „TED“-Umfrage eigentlich ohne Wert, wenn man nicht weiß, wieviel 100% sind
* animierter Einspielfilm wäre bei Verzicht nicht wirklich ein Verlust gewesen

Fazit:
Ich bin zufrieden.

Vgl.: Best of #rundshow 3

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rundshow Nr. 4 #notizblock 21.05.2012 – Urheberrecht

Plus:
* die rundshow ist mir mit Ausgabe 4 schon so vertraut, als wäre es Ausgabe 40
* R&D sind ein harmonisches Gespann und wirken in jeder Phase souverän
* noch nie gesehen: Video-Telefonat mit Handy am Ohr – besser als ein schlechter Ton
* habe mich ans Lift-Ritual vom Anfang gewöhnt
* Thema Urheberrecht verträgt an geeigneter Stelle eine Fortsetzung

Minus:
* TV-Sendezeit ist zu kurz. Verdoppelung oder flexible openend-Zeit erforderlich.
* das heutige Thema Urheberrecht ist so komplex, dass ein dringender Faktencheck bzw. Korrekturen nötig sind: z. B. DRM ist bei iTunes abgeschafft; ist die Contentindustrie genauso groß wie die Bestattungsinnung oder nicht?
* ich fremdle immer noch mit den ambitionierten Animations-Erklärstücken (Altersfrage?)
* die Nachrichten-Sendung Rundschau davor sollte etwas Steife abbauen.

Fazit:
Die rundshow ist im ruhigen Fahrwasser.


rundshow Nr. 5 #notizblock 22.05.2012 – Ägypten

Plus:
* Ägypten Super-Thema, weil Netz-Thema und Polit-Thema
* sehr gute Ägypten-Auffrischung bzw. -Ergänzung, undidaktisch, Wirkung durch authentische Kompetenz
* sehr verdienstvoll auch die Relativierung des Etiketts „Facebook“-Revolution
* erneut sehr guter Studiogast und per Skype zugeschalteter Experte
* man merkt bei jeder Sendung, dass die Macher Teil des Netzes sind

Minus:
* die Tonqualität ist offenbar Russisch-Roulette. Oder kann man das Risiko eingrenzen? Hangout-Teilnehmer begrenzen? Headsets Pflicht?
* daraus entsteht leider auch etwas Unsicherheit beim Improvisieren
* Stimmenprobleme bei Richard falscher Ehrgeiz (abgesehen von der Verständlichkeit) – das ist keine gesundheitliche Lappalie
* Islam – Demokratie, scheint sich das wirklich auszuschließen?

Fazit:
Die Mühen der Ebenen. Aber auf hohem Niveau.


rundshow Nr. 6 #notizblock 23.05.2012 – Energiesparlampe

Plus:
* Rundschau-Moderatorin Sophie von Puttkamer, auf BR-Stamm-Zuschauer optimiert, bringt bei der Übergabe erneut mit Frei-Blick auf die Jeans und Handschlag beim Eintreffen von Fiene und Gutjahr etwas Lockerheit in das Aufeinanderstoßen beider Formate. Ausbaufähig.
* wieder ein relevantes Tagesthema, runtergebrochen auf ein Aufreger-Beispiel
* Journalismus! Pro und Contra. Bzw. RUNDum-Show, da differenziert
* guter Einfall mit Notfall-Set, TV-gerecht, bescheuerte Kleidung + Mützen kommen immer gut
* social Media-Effekt: ich fühl mich mit dem Thema nicht so allein

* Skype-Puppe zwar schon 2007 im brasilianischen TV gesehen, kommt dennoch originell

Minus:
* Das größte Manko an der @rundshow ist das Energiesparkonzept. Nach nur 30 min. wird die TV-Abstrahlung abgeschaltet. Warum?

Fazit:
Der Wunsch nach mehr @rundshow verstärkt sich.


rundshow Nr. 7 #notizblock 24.05.2012 – ESC

Plus:
* Lob an diejenige/denjenigen, die/der den „Internetsong“ ausgegraben hat – echt gruselig
* gut auch die vor den Zuschauern versteckte Tanzeinlage von Fiene
* erneut tragfähiges, aktuelles Thema. Politik und Netz passen wieder sehr gut zusammen.
* wirklich tolle redaktionelle Leistung, dass die aserbaidschanische Menschenrechtlerin Leyla Yunus zugeschaltet werden konnte, auch wenn die Konstellation mit der lustigen Skype-Puppe etwas gewagt ist. Ich hätte Leyla auf den Hauptscreen geschaltet.
* ebenso verdienstvoll, dass der bekannteste aserbaidschanische Blogger Emin Milli und der profundeste ESC-Kenner Jan Feddersen zugeschaltet wurde

Minus:
* Sophie von Puttkamer: „Die Kollegen sprechen live mit Gästen in der Hauptstadt Baku“ – ich verstehe natürlich, dass sie nicht sagen kann: „Fiene und Gutjahr“, aber „Kollegen“ klingt nach „Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer – hier ist das Fernsehen, das in diesem Jahr 60 wird.“ (Auch wenn Fiene und Gutjahr selbst in ihrer Sendung von Kollegin Sarah Kuttner sprechen.)
* Liftrunninggag: Gutjahr: „John Lennon ist hier in einem Aufzug gestorben.“ – Fiene: „Der ist doch erschossen worden.“ – Gutjahr: „Ja, nicht in einem Aufzug.“
Ich hab’s mir fünfmal angehört. Ich verstehe es nicht. Vielleicht auch phonetisch nicht?
* Gag mit dem „Datenschutzbeauftragten“, der mit Sonnenbrille auf eine nicht vorhandene Armbanduhr sieht, erinnert mich stark an meine Studentenzeit, als wir uns im Etüdenspiel ausprobierten. Schwanke, ob ich es gut oder entbehrlich finde. Ich tendiere bei Zweifel immer zum Verzicht.
* mich würde wirklich mal eine „Schwarm“-Meinung interessieren, ob die animierten Filme den gewünschten Effekt bringen. Bei allem Respekt vor den Kreativen, die umgesetzten Fakten klauen durch die Visualisierung wertvolle Sendezeit. Bei 45 Minuten rundshow ändere ich meine Meinung.
* trotz des Bemühens, das Thema durch viele Stimmen „rund“ zu bekommen, waren etwa zwei-drei Stimmen rein rechnerisch für 30 min. zu viel. Das spricht natürlich alles dafür, die TV-Sendezeit zu verlängern. Aber wenn man 45 Minuten nicht hat, muss man „ausdünnen“. Sorry, ich weiß leidvoll, wovon ich spreche.

Fazit:
Die rundshow ist vom Prinzip her gefunden. Der Feinschliff muss jetzt alles entfernen, was bremst und Zeit klaut.


rundshow Nr. 8 #notizblock 29.05.2012 – digitale Fußfessel

Plus:
* Ich hätte nicht gedacht, dass man das Prinzip rundshow nach sieben Ausgaben noch einmal interessant variieren kann: der Sidekick als Co-Moderator war organisch mit Fiene besetzt und funktionierte, obwohl mir zu Beginn die Trennschärfe zu Gutjahr fehlte. Durch die langjährige Radio-Live-Erfahrung hatte Fiene eine wichtige Regisseurrolle gespielt, die Ruhe in die Sendung und Spielfläche, damit Entlastung für Gutjahr brachte. Mit Lobo als Sidekick wurde die rundshow zwar wieder nervöser, bekam jedoch durch seinen anderen intellektuellen, verdichteten Draufblick aufs Thema mehr diese Netzer/Delling-Konstellation. Ich wüsste momentan noch nicht, für welches Prinzip ich mich entscheiden würde, da Fiene der Sendung einen guten, sachkundigen Flow ermöglicht hat.
* Lobo hat sich souverän, wenn auch bescheidener als sonst bei Auftritten in die Sidekickrolle eingefügt, ohne auf kleine Sticheleien zu verzichten
* die Telefon-Qualität bei einer Meinungsäußerung war wieder ein Genuss nach allem Hangout-Gezischele. (Es war nicht alles schlecht …)

Minus:
* mit der Rundschau muss man sich ernsthaft etwas überlegen. Sollte die rundshow bleiben, müsste die Rundschau davor „normaler“ werden: in der Ansprechhaltung und auch in der Garderobe. Warum macht man Sophie von Puttkamer zehn gefühlte Jahre älter? Wer will das sehen? Früher dachte man bei der ARD, Frauen könnten überhaupt keine Nachrichten präsentieren, weil sie von den Meldungen ablenken würden. Glaubwürdigkeit entsteht jedenfalls nicht durch künstliche Alterung. Weg mit den grauen Kostümjacken!
* Liftgag mit BR-Chefredakteur Sigmund Gottlieb hinterlässt mich ratlos.
* dem Thema digitales Arbeiten fehlte ein bisschen Stringents, es verschmolz mit dem Thema Selbständigkeit, als ob angestelltes digitales Arbeiten ein Gegensatz sei.
* die heutige universelle Themenwahl wirkte auf mich wie ein Zugeständnis an Lobo oder wie ein plötzliches Wegbrechen des aktuellen Themas. Ich würde es konsequenter finden, wenn man eine Livesendung nach der Aktualität ausrichten würde.
* Gutjahr hatte merklich unter dem „Verlust“ des Liberos Fiene zu leiden, da die Verantwortung vor der Kamera jetzt auf seinen beiden Schultern lag
* großer Qualitätsunterschied zwischen den Hangout-Leuten. Es wird sicher keine Regel geben. Aber lieber weniger und profunder, als Meinungsvielfalt.
* vielleicht wäre es auch sinnvoll, manche Diskutanten vor sich selbst zu schützen

Fazit:
Es ist wieder ein wenig Neuland, Experiment. Ergebnis offen.


rundshow Nr. 9 #notizblock 30.05.2012 – Trollen

Plus:
* Sascha Lobo hat eindeutig sehr gute darstellerische Qualitäten. Trotz seiner zweifelsohne erkennbaren Eitelkeiten bleibt er durch die Fähigkeit zur Selbstironie in Balance zwischen Faszination und Abstoßung.
* das Trollen ist ein wirklich wichtiges Beziehungsthema, das die fundierte Behandlung benötigt
* Lobos Tiefenbohrung bringt trotz seines gern und oft gesehenen Vortrags zur re:publica noch neue Aspekte hervor, nicht ganz unschuldig auch die Zugeschalteten

Minus:
* trotz der Wichtigkeit und Bedeutung des Themas, war dies wirklich das Tagesthema? Oder war Lobo das Tagesthema?
* der dominierende Experte als Co ist wahrscheinlich keine Dauerlösung
* Hangout-Probleme brechen wieder auf

Fazit:
Lobo war ein geistreicher Gewinn, ist jedoch ungeeignet als Dauergast (was er wahrscheinlich auch gar nicht wollte)


rundshow Nr. 10 #notizblock 31.05.2012 – Vorratsdatenspeicherung

Plus:
* Thema passte wieder exzellent zum Format, weil nicht schwarz/weiß – so sind die vielen zugeschalteten Stimmen sinnvoll bei der Herausarbeitung der Grau- bzw. Farbtöne
* Richard Gutjahr, diesmal in der Rolle des Solomoderators, konnte seine volle Persönlichkeit ausspielen, die er zu Gunsten seiner Co-Gäste, so scheint es, bisher etwas reduzierte. Selbstbewusster Umgang mit allen Signalquellen. Trotz eines kleinen verhaltenen, aber verräterischen Lachers bei Antwort des Innenministers war er ein fairer Moderator im eigentlichen Wortsinn.
* Daumenhochundrunterbarometer endlich im Bild
* ab Folge 11 TV-Sendezeit-Verlängerung auf 45 Minuten!!! Absolut richtige Entscheidung nach dem sich sehr früh schon die halbe Stunde als zu kurz herausstellte. Siehe #Notizblock von rundshow Nr. 4, 6, 7
* Rundschau-Optimierung davor ist positiver Nebeneffekt, obwohl man sich noch mehr trauen könnte. Nehmt zum Beispiel das „Maschinengewehr“ aus dem Rücken von Sophie von Putkamer. Man spürt irgendwie, dass sie ihren natürlichen Charme kontrolliert abbremst, um die Seriosität vermeintlich nicht zu beschädigen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Wenn sie authentisch sein darf, steigt die Glaubwürdigkeit. Sprecherzieher gestattet ihr die Überakzentuierung etwas zurück zu fahren in Richtung Normalsprech.

Minus:
* Komplett-Tonausfall im Netz. Gibt es keinen Techniker vom Dienst? BR-Mediathek-Stream funktionierte nur für die TV-Sendung. Kann sicher mal passieren, zeigt jedoch, dass das Internet nicht so ernst genommen wird, wie das Fernsehen. Wäre es umgekehrt gewesen, also Fernsehen 1h ohne Ton, wären die Sorgenfalten bestimmt tiefer gewesen, oder?
* eigentlich eine gute Idee, die plötzliche Verhinderung von Sascha Lobo spielerisch bzw. szenisch aufzulösen: Es bleibt jedoch der Verdacht, dass Lobo lieber einen anderen Termin wahrgenommen hat, als ausnahmsweise bei einem Thema dabei zu sein, das möglicherweise nicht sein Spezialthema ist. Oder warum hat man den wahren Grund für seine Abwesenheit nicht erfahren?
* Richards kleine „Schauspielereien“ (Lift, Regieanweisung nach Lobo-Ausfall, auch in der Nr. 9 die aufgeblasenen Backen als Reaktion auf Lobos Eitelkeiten) sind noch im Bereich des Laienspiels.

Fazit:
Interessanter praktischer Versuch mit einer Solomoderation, der gelungen ist. Tendiere jedoch zur Doppelmoderation, die das Format unterhaltender, konfrontativer, spielerischer, ergänzender und entspannter macht.


rundshow Nr. 11 #notizblock 04.06.2012 – Cyber War

Plus:
* erneut wieder sehr aktuelles und gleichzeitig rundshow-gemäßes Thema
* CCC-Frau Constanze Kurz Glücksgriff für die Sendung
* 45 min. taten sehr gut, Sendung „atmet“ besser

Minus:
* die animierten Erklärfilme sind bebilderte Texte, also genauso verständlich im Radio
* Hangout google+ vermutlich wegen mehrerer Teilnehmer schlechtere Qualität als Skype. Das ruft nach Experimenten mit mehreren Skype-Teilnehmern, um das Optimum an Ton- und Bildqualität zu erreichen.
* spezifische Moderatorenrolle von Sandra Rieß noch nicht klar erkennbar. Hätte sie gefehlt, wäre nicht zwangsläufig die Sendung schlechter gewesen.
* Kaspersky-Mann Marco Preuss etwas „blass“. Seine Erklärungen sind nur neu für denjenigen, der noch nichts von staatlicher Schadsoftware gehört hat.
* Leider ist der Erkenntnisgewinn der Sendung nicht so hoch, wie sonst. Mehr zur Verstrickung deutscher Firmen bei Überwachung in nichtdemokratischen Staaten, zum Istzustand und Perspektiven von cyber war wären nützlich gewesen z. B. als Einspieler
* Ich würde gern mal die „Die Macht“ zu den Comedy-Elementen befragen. Chuck-Norris-Suche überhaupt nicht spannend.
* TV-Ausstrahlung 15 min. länger zu gunsten der Aftershow im Netz? Welcher Überlegung zufolge? Studiobuchung? Arbeitszeit? (rundshow per twitter: Aftershow ab Nr. 12 wieder online)

Fazit:
In dem Thema steckte mehr drin. Zumal bei 45 min. Sendezeit. Eine neue Herausforderung hat begonnen: die Tiefenbohrung.


rundshow Nr. 12 #notizblock 05.06.2012 – Wachstum

Plus:
* Sehr, sehr tolles Thema, wenn man mal davon absieht, dass darüber schon seit Jahrzehnten geredet und anscheinend nur geredet wird
* Thema auch sehr unterschiedlich und differenziert besprochen. Lob an die Redaktion.
* Origineller Studiogast: Vater von KTG.
* Collage mit „Wachstum“ hat sicher viel Arbeit gemacht, aber es hat sich gelohnt
* Sandra Rieß deutlich besser in die Sendung integriert. Eine Frau tut der Sendung auch ganz gut.

Minus:
* die Technik einigermaßen in den Griff zu bekommen, scheint offenbar die größte Herausforderung der rundshow zu sein
* solange die Einspieler nur Text mit passenden Symbolbildern kombinieren, bleibt es Radio
* Chuck Norris. Ist das mehr als ein runningag… die Tastatur streikt … theme?

Fazit:
rundshow darf noch wachsen.


rundshow Nr. 13 #notizblock 06.06.2012 – Liebe

Plus:
* Birgit: „Das Internet ist ja auch das richtige Leben!“
* gute Idee des Selbstversuchs mit Partnerschaftsportalen, wenn auch nicht repräsentativ
* wieder sehr differenzierte Mischung der Gesprächspartner
* Sandra Rieß ist bei der 3. Sendung auf richtiger Betriebstemperatur: „Wir wollen Geschichten hören!“
* für diese Liebes-Sendung ist die Frau-Mann-Konstellation in der Moderation ideal

Minus:
* Chuck Norris – ich wiederhole mich, aber die rundshow wiederholt ja auch die sinnlose Suche nach ihm

Fazit:
eine „runde“ Show


rundshow Nr. 14 #notizblock 07.06.2012 – Fernsehzukunft

Thematisch war es eine rundshow, die mich auch interessiert hätte, wenn die Sendung langweilig gewesen wäre. Ich bin diesmal allerdings befangen, weil mich die Redaktion per Skype in die Sendung gezogen hat. So kann man natürlich auch Kritik neutralisieren! Nein, ich glaube ich war fair, wie hier auch im Blog mit Plus/Minus. Außerdem war man nicht nur zum Schein an kritischen Stimmen interessiert. Der Vorzug der rundshow war ja gerade das learning by doing aus den Fehlern, Schwächen, Unzulänglichkeiten. So schnell wurde meinem Gefühl nach noch nie eine TV-Sendung im deutschen Fernsehen feinjustiert.

Interessant am Hineinschalten in die letzte rundshow war weniger das Präsentieren meines Skype-entstellten Gesichtes – Radioleute sind tendenziell eher Kamerascheu – vielmehr war die sinnliche Erfahrung eines in der Leitung hängenden für mich neu. Zumal ich dachte, ich könne mich in meinen Sprechpausen auch mal locker hinsetzen und nicht frontal mit dem Gesicht zur webcam. Aber dass ich auch auf dem Hauptscreen erschien, als ich gerade meinen Festplattenrecorder checkte, war mir nicht bewusst (siehe screenshot oben). Erst ein Kommando aus der Senderegie schreckte mich hoch und ich versuchte den rundshow-Rest lang, schweigend ein interessiertes Gesicht zu machen.

Plus:
* die Telefon-Schalte zu Springer-Mann Christoph Keese ins New Yorker Taxi, auch wegen der Aktualität zur Meldung, dass Springer seine Elite ein halbes Jahr in die USA schickt und weil er wusste, wie in den USA am TV der Zukunft mit dem second screen rumlaboriert wird
* konsequente Idee sich am Ende der rundshow aus verschiedenen Richtungen eine Resümee (Lob und Kritik) kommen zu lassen und dies auch mit dem Experiment Social TV zu verbinden
* die musikalische Abschluss-Session mit Livegitarre zum Mehrspur-Internet-Track

Minus:
* Zukunftsforscher von Geräteherstellern oder ein „Visionär“ vom BR hätten die Show bereichert
* was hat die Suche nach Chuck Norris gebracht? Sandra gestern: „Ich wäre bitter enttäuscht, wenn er ihn nicht kriegt.“
* dass das vorläufig die letzte rundshow war. Wieso hatte sie keine Chance zur Dauershow?

Fazit:
Das Format ist sicher optimierbar, aber das Prinzip, als Bayerischer Rundfunk glaubwürdiger Teil des Netzes zu sein, wurde sehr schnell gefunden (Dank der Moderatoren und des gesamten Teams). Wir sind das Netz und nicht: was sagt das Netz! Das ist die wesentlichste und kostbarste Errungenschaft! Herzlichen Glückwunsch!!!!

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(Screenshots: © BR; Pânico na TV, Brasilien)







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2 thoughts on “Das rundshow-Experiment

  1. Ist es nicht möglich zu den ausgesuchten Gästen im Hangout weitere Teilnehmer über den Chat einzubinden und ggf. Fragen zum Thema dann zu erörtern.

    Auch ist die Zeit doch recht kurz bemessen, um ein Thema wirklich aufzuarbeiten. Wenn ein Teilnehmer des Hangouts sich vielleicht in seiner Aufregung verheddert, wäre es sinnvoll ihm eine Chance zu geben an einer Diskussion teilzunehmen, um die vorher überprüfte Kompetenz zu belegen.
    Nicht alles, was auf den ersten Blick unbedarft aussieht, muss so stimmen zumal das Netz grausam ist und sich gerne an Unzulänglichkeiten ergötzt ohne über Zusammenhänge Bescheid zu wissen.
    Eine Diskussion war wohl aus technischen Gründen nicht möglich – vielleicht auch, weil zu viele Teilnehmer im Hangout waren.

    Im Übrigen finde ich, dass die Sendung gestern doch eher eine Themaverfehlung war, denn es ging weniger um die digitale Fußfessel als um die Selbstständigkeit an sich. Die findet aber (noch) nicht überwiegend im Netz statt. Sis ist sicher ein wichtiges Thema, aber diese digitale Fußfessel ist ein nicht unwichtiger Aspekt dabei.

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