Medienmagazin vom 14.08.2021

Gesamt-PodCast:

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[00:00] INTRO: Vor 60 Jahren: Mauerbau | [05:28] Netzwerk Klimajournalismus – Leonie Sontheimer | [19:10] Polen: Neues Mediengesetz – Jan Pallokat | [31:48] Österreich: Kritik an ORF-Wahl – Corinna Milborn | [41:49] in memoriam: Kurt Biedenkopf, 2000 | [47:56] Bonus: Kurt Biedenkopf, 2006 | [56:53] Bonus: Rockradio B – 30.06.1992 | [58:24] Bonus: Medien und Umwelt – Deutsche Welle Global Media Forum – 20.06.2010 | [1:08:41] Bonus: Wissenschaftsjournalisten diskutierten über Klimaberichterstattung – 24.11.2018 || Daniel Bouhs & Jörg Wagner

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INTRO: 13. August
Collage mit O-Tönen aus Ost- und Westmedien 1961-1994
(Willy Brandt, Erich-Weinert-Ensemble, Erich Honecker, Walter Ulbricht, DDR-Nachrichten, Oppositionelle, Egon Krenz, DDR-Reporter, Ronald Reagan, Günter Schabowski, Bill Clinton, Pink Floyd)
Vgl.: zur Mauergeschichte
* rbb Retro: https://www.ardmediathek.de/rbb/rbb-retro/
* 60 Jahre Mauerbau, rbb
* So kam es vor 60 Jahren zum Bau der Berliner Mauer, rbb24
* https://www.berlin-mauer.de/
* Mauer Macht Mensch, rbb Kultur, Knut Elstermann
* Mielke und die Mauer – Innenansichten der Staatssicherheit, ARD, 16.08.2021


1. KLIMA: Die 1,5-Grad-Gefahr: „Netzwerk Klimajournalismus“ gegründet
Hochwasser, Waldbrände, Stürme: Der Klimawandel wird immer mehr zur Gefahr auch in Europa. Etwa 100 Journalistinnen und Journalisten in Deutschland haben sich nun zum „Netzwerk Klimajournalismus“ zusammengeschlossen, darunter auch bekennende Umweltaktivisten. Welche Rolle soll der Journalismus bei der Bewältigung der Klimakrise spielen? Und welche Angebote kann er machen, um auch Skeptiker zu erreichen – oder bleibt die Szene unter sich?
Collage aus O-Tönen von Fernsehsendungen aus den vergangenen zwei Wochen
muPRO-Schaltgespräch mit Netzwerk-Mitgründerin Leonie Sontheimer, freie Journalistin (live)

2. POLEN: Repolonisierung der Medien weiter ausgebaut
Das polnische Parlament hat am Mittwoch (11.08.2021) ein neues Mediengesetz verabschiedet. Es verschärft bestehende Regelungen, die es ausländischen Medien erschweren soll, in Polen aktiv zu werden. Sendelizenzen sind dem neuen Mediengesetz nach nur noch dann an Ausländer zu vergeben, wenn diese „ihre Zentrale oder ihren Wohnsitz im Bereich des Europäischen Wirtschaftsraums haben“ bzw. dürfe der Lizenznehmer nicht von jemandem abhängig sein, der die Zentrale oder den Wohnsitz außerhalb dieses Wirtschaftsraums habe. Unter diesen Bedingungen müsste der US-Konzern Discovery seine Mehrheitsbeteiligung an dem unabhängigen und regierungskritischen Sendernetzwerk TVN verkaufen. Davon betroffen wäre auch der Nachrichtensender TVN24 mit seiner PiS-kritische Linie.
O-Töne:
* Griet von Petersdorff, ARD-Studioleiterin Warschau, 2017
* Krzysztof Grzegorzewski, Medienexperte
* Marek Suski, Autor des Mediengesetzes
* Andrzej Krajewski, Berufsverband Vereinigung der Journalisten
muPRO-Schaltgespräch mit Jan Pallokat, ARD Warschau (live)

3. ÖSTERREICH: Neuer ORF-Generaldirektor gewählt
Der jetzige ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz scheiterte mit seiner erneuten Kandidatur vor dem ORF-Aufsichtsgremium Stiftungsrat am 10.08.2021. Dem neuen ORF-Generaldirektor Roland Weißmann (ab Januar 2022) wurde in Medienberichten unterstellt, dass er nicht unabhängig sei, sondern gute Kontakte zur Regierungspartei ÖVP unterhalte. Der ORF-Stiftungsrat ist anders als der ZDF-Fernsehrat entsprechend der aktuell politischen Mehrheit auf Bundesebene besetzt.
Collage aus O-Tönen vom ORF am 10.08.2021 (Ö1, Ö3, FM 4, ORF 2)
O-Töne:
* Dr. Alexander Wrabetz, amtierender ORF-Generaldirektor
* Gundula Geiginger, PULS 24-Moderatorin
* Roland Weißmann, Kandidat und inzwischen designierter ORF-Generaldirektor
* Markus Breitenecker, PULS 4-Gründer und Geschäftsführer
Quelle: PULS 24, 06.08.2021
muPRO-Schaltgespräch mit Corinna Milborn, Infochefin des privaten österreichischen TV-Senders PULS 4,
Schwester-Programm von PULS 24 der PROSiebenSAT1.Gruppe (live)
Vgl.: DIE PULS 24 ELEFANTENRUNDE: WER WIRD ORF-CHEF:IN?, 06.08.2021, PULS 24

Korrektur: In der Moderation wurde in einem Satz PULS 24 mit PULS 4 verwechselt. Pardon!

4. in memoriam: Kurt Biedenkopf (28.01.1930-12.08.2021)
Kurt Biedenkopf (1992-2002 Ministerpräsident des Freistaates Sachsens) war einer der einflussreichsten Medienpolitiker Deutschlands auch schon vor der Vereinigung. Am bekanntesten ist jedoch sein Plan, 1995 gemeinsam mit Edmund Stoiber das öffentlich-rechtliche System neu zu strukturieren. In einem Thesenpapier gab es Vorschläge, die Dritten neu zu strukturieren und auf das Gemeinschaftsprogramm der ARD “Das Erste” zu verzichten. Das ZDF wäre als nationaler Sender erhalten geblieben.
Interview-Ausschnitt mit Kurt Biedenkopf
Quelle: Medienmagazin, 06.05.2000

Redaktion/Moderation: Daniel Bouhs & Jörg Wagner


PodCast-Bonus:
° Medien historisch: Pläne zur Reduktion der ARD haben Tradition
Das Erste der ARD müsse man mittelfristig zu einem Schaufenster der Regionen umbauen unter Aufgabe des nationalen Anspruchs. Die Konsequenz z. B.: Einstellung der tagesschau in der bekannten Form. Aber auch der Verzicht von Hollywoodfilmen. Keine Ausstrahlung von TV-Duellen. Der nationale Sender wäre dann nur das ZDF. So kann man die Sparvorschläge zusammenfassen, die der Chef der Magdeburger Staatskanzlei Rainer Robra (CDU) am 17.10.2017 der Mitteldeutschen Zeitung anvertraute. Doch das Engagement von Politikern, die ARD auf eine lokale und regionale Ebene zurückzustutzen, ist nicht neu. Bereits 1994 unternahmen die Ministerpräsidenten Bayerns und Sachsens, Stoiber und Biedenkopf den Versuch, das Erste Programm der ARD “einzusparen”.
Historische O-Töne:
* Tagesschau, 28./30.01.1995
* Kurt Biedenkopf, MP Freistaat Sachsen (1990-2002), CDU, Interview 2006
* Edmund Stoiber, MP Freistaat Bayern (1993-2007), CSU, O-Ton 2003
Quelle: Medienmagazin, radioeins, 21.10.2017

° Nachrichten Rockradio B
Quelle: ORB, 30.06.1992, 19:00 Uhr

° Medien und Umwelt – Deutsche Welle Global Media Forum
Mehr als 1500 Teilnehmer aus 95 Ländern haben im World Conference Center Bonn drei Tage lang über „Klimawandel und die Medien“ diskutiert. Fazit: „Wir müssen gesicherte und verlässliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Wir müssen in der Lage sein, in der Flut von Informationen die unterschiedlichen Quellen zu beurteilen.“
Interview mit Christoph Lanz, Direktor DW-TV
Quelle: Medienmagazin, radioeins, 20.06.2010

° Wissenschaftsjournalisten diskutierten über Klimaberichterstattung
Gerade in der Klimaberichterstattung machten es sich viele Medien zu einfach – aus Bequemlichkeit oder weil ihnen mitunter auch die Zeit fehlt. Im Frühjahr 2018 sei über den Klimawandel in Deutschland relativ wenig berichtet worden. Erst als die Temperaturen mehrere Wochen kontinuierlich über 30 Grad gegangen sind, seien Journalisten aufgewacht: “Es ist ihnen zu warm geworden“. Zudem würden immer dieselben Experten befragt. Bericht von der Fachkonferenz “Wissenswerte” für Wissenschaftsjournalisten, Wissenschaftskommunikatoren und Forscher aus den Natur-, Technik- und Medizinwissenschaften in Bremen in dieser Woche
Studiogespräch mit O-Tönen von:
* Axel Bojanowski, Wissenschaftsjournalist, „Spiegel Online“
* Christoph Koch, Wissen-Ressortleiter „Stern“
* Christopher Schrader, Freier Wissenschaftsjournalist
* Prof. Dr. Michael Brüggemann, Kommunikationswissenschaftler, Uni Hamburg
Autor: Daniel Bouhs (live)
Vgl.: https://www.wissenswerte-bremen.de/Home
Quelle: Medienmagazin, radioeins, 24.11.2018

Fotos: Netzwerk Klimajournalismus, Jörg Wagner (2)






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